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ADHS in der Praxis - 2015


Kommentar: NICE und Informationsunterschiede zwischen verschiedenen Ländern
Rob Rodrigues Pereira
pp 63-63
In dieser Ausgabe von ADHS in der Praxis erfahren Sie mehr über die Unterschiede in der Diagnose und Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung in verschiedenen Ländern. In Großbritannien orientiert sich die klinische Praxis an den Richtlinien des National Institute for Health and Care Excellence, am anderen Ende des Eurotunnels sehen die Vorgehensweisen hingegen ganz anders aus.
ADHS im Justizwesen: Herausforderungen und neue Erkenntnisse
Rafael A González
pp 64-67
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist durch eine Kombination von Symptomen wie Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität/Impulsivität sowie durch generelle Probleme in Bezug auf die exekutive Funktion und Selbstregulation gekennzeichnet. Hyperaktivitäts- und Impulsivitätssymptome sind häufig mit Externalisieren verbunden und führen zu Verhaltensproblemen im späteren Leben. Möglicherweise besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Expression dieser ADHS-Kernsymptome und Straffälligkeit und Kriminalität. Unaufmerksamkeit kann im kriminellen Entwicklungsverlauf ebenfalls eine Rolle spielen, da sie zu mangelnder schulischer Leistung und zu funktionellen Defiziten im täglichen Leben beiträgt. Daher überrascht es nicht, dass Jugendliche und Erwachsene mit ADHS in großer Zahl in Strafvollzugsanstalten weltweit anzutreffen sind und häufiger mit der Justiz in Berührung kommen als Nicht-ADHS-Betroffene. Dieser Artikel stellt aktuelle Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen ADHS und straffälligem Verhalten und die neuesten internationalen Daten zur Prävalenz der Störung in Gefängnissen vor. Angesprochen wird auch, welche Folgen die ADHS und ihre wichtigsten Komorbiditäten für Gefängnisinsassen haben und welche Rolle die Behandlung in diesem Umfeld spielt.
Seminar „Excellence in Specialist Mental Health“
Nathan Hodson
pp 68-69
An einem kühlen Oktobermorgen kam im Broad Oak Manor in der britischen Grafschaft Hertfordshire eine heterogene Gruppe von Fachkräften zur achten Veranstaltung der Seminarreihe „Excellence in Specialist Mental Health“ von Nouvita zusammen. Die Referenten des eintägigen Treffens gehörten ebenfalls unterschiedlichsten Disziplinen anunter ihnen waren unter anderem ein Mentor von ADHS-Betroffenen, ein Lehrer und verschiedene Gesundheitsexperten. Die thematische Verbindung zwischen den Vorträgen bildete der Gedanke, dass der moderne Alltag für das ADHS-Gehirn besondere Herausforderungen mit sich bringt und dass offene Gespräche mit den Patienten und ihren Familien das Denken weg von negativen Vorstellungen und hin zu Stärken und Lösungen lenken kann.
Kognitive und dialektische Verhaltenstherapien für Erwachsene mit ADHS
Rosetta Nicastro, Paco Prada und Nader Perroud
pp 70-76
Rund 4% aller Erwachsenen sind von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung betroffen. Die ADHS bringt deutliche Einschränkungen in Bezug auf das familiäre, soziale und berufliche Funktionsniveau mit sich und wurde unlängst auch mit einer verringerten Lebenserwartung und signifikanter Morbidität in Verbindung gebracht.
Implementierung von Elternschulungen zum Verhaltensmanagement von Kindern
Benoit Dutray
pp 77-79
Zunehmend mehr Untersuchungen sprechen für den Einsatz evidenzbasierter Praktiken bei psychosozialen Interventionen bei Grundschülern mit ADHS. Für die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Frankreich, deren Arbeit bisher hauptsächlich psychoanalytisch geprägt war, bricht damit eine neue Ära an.
Abstract-Rundschau: Komorbiditäten, Marker und Medikamentenmonitoring
Nigel Humphrey
pp 80-80
Die ADHS wird zunehmend besser erforscht und es ist erfreulich, wie viel neues Wissen ständig gewonnen wird. In dieser Ausgabe der Abstract-Rundschau stellen wir eine Studie von Liebrenz et al vor, die den Zusammenhang zwischen den verschiedenen ADHS-Subtypen und Substanzkonsum beleuchtet. Eine Studie von Martin et al offenbart Interessantes über die Freundschaften von Kindern mit ADHS. Auf der Suche nach Neuroimaging-Markern untersuchen Hammer et al den Einsatz von funktioneller MRT bei visuospatialen Arbeitsgedächtnis-Aufgaben – mit guten Ergebnissen. Unser letzter Abstract ist ein Lichtblick für alle, die Angst vor Nadeln haben: Stegmann et al beschreiben eine Methode zur Quantifizierung von ADHS-Medikamenten in Mundflüssigkeiten.

ADHD in der Praxis wurde zuvor von 2014 bis 2016 von Shire unterstützt.

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ISSN 2055-5326 (Print)  ISSN 2055-5334 (Online)