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ADHS in der Praxis - 2014


Kommentar: ?Ein Leben – oder viele?
Rob Rodrigues Pereira
pp 3-3
Unlängst lief mein sechsjähriger Enkel auf die Straße, ohne nach links und rechts zu schauen. Als ich ihn ermahnte:„Denk daran, du hast nur ein Leben!“, gab er zurück:„Stimmt nicht, Opa, man hat vier Leben: Erst ist man ein Kind, dann Schulkind, dann Vater und dann Großvater.“ Diese „Leben“ gehen bekanntlich nahtlos ineinander über. Das Gleiche gilt für die Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung –auch sie folgt einer heterotypischen Kontinuität. Trotzdem wird in der wissenschaftlichen Forschung und in Behandlungsprotokollen noch immer zwischen Patienten im Vorschul-, Schul-, Jugendlichen- und Erwachsenenalter unterschieden.
Jugendliche mit ADHS auf dem Weg in die Erwachsenenbetreuung: Vorsicht Lücke!
Susan Young
pp 4-6
Eine der größten Herausforderungen für Therapeuten in der Arbeit mit jungen ADHS-Betroffenen ist die nahtlose Überleitung ihrer Patienten von Jugendlichen- zu Erwachsenendiensten. Das Problem ist nicht ADHS-spezifisch: Es ist allgemein bekannt, dass mangelnde Kontinuität und Unterbrechungen der psychosozialen Versorgung in dieser Lebensphase Probleme darstellen, die durch komplexe Dienststrukturen, willkürliche Zuständigkeiten, unterschiedliche Therapieprotokolle und Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis weiter verstärkt werden.
Überleitung junger ADHS-Patienten in die Erwachsenenversorgung: Erfahrungswerte in Australien
Daryl Efron und Michele Toner
pp 7-9
Bei mindestens 30% der Patienten bestehen Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) bis ins Erwachsenenalter fort. Bei manchen Betroffenen wird die Störung erst als Erwachsene diagnostiziert, und bei vielen wird sie nie festgestellt. Der Zugang zu medizinischer Betreuung scheint für Erwachsene mit ADHS überall auf der Welt schwierig zu sein.3 In Australien stellt die Überleitung älterer Jugendlicher mit ADHS in die Erwachsenenpsychiatrie ein erhebliches Problem dares gibt keine einheitlichen Ansätze oder Überweisungsprozesse an Erwachsenendienste. Im australischen Gesundheitssystem bieten sich verschiedene Möglichkeiten, innovative, faire Überleitungsmodelle zu entwickeln; gleichzeitig wirft es spezielle Probleme auf. Der Artikel beschreibt die spezifischen Herausforderungen, vor die jugendliche ADHS-Patienten beim Wechsel in die Erwachsenenbetreuung in Australien gestellt sind. Es werden Empfehlungen für eine nahtlosere Überleitung und bessere Unterstützung gegeben.
Abstract-Rundschau: Symptomexpression und Therapieergebnisse bei ADHS
Nigel Humphey
pp 10-10
In dieser Ausgabe der Abstract-Rundschau stellen wir eine große Outcome-Studie von Setyawan et al vor, die untersucht, wie häufig ein optimaler Behandlungserfolg bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS ist. Die Seltenheit eines optimalen Behandlungserfolgs verdeutlicht, dass eine weitere Untersuchung des Themas nötig ist, und die Autoren rufen zu einer Überarbeitung der bestehenden Therapieprotokolle auf. Danach sehen wir uns eine Studie von Ichikawa et al an, die die Erkennung von Gesichtsausdrücken durch Kinder mit ADHS untersucht. Vergleichbare Arbeiten wurden bisher nur bei Autistik-Spektrum-Störungen durchgeführt. Trotz der kleinen Stichprobengröße liefert die Studie interessante Ergebnisse: Kinder mit ADHS sind stärker auf fröhliche als auf ärgerliche Gesichtsausdrücke eingestimmt. Dies könnte neue Erkenntnisse zum mangelnden Gefahrenbewusstsein von ADHS- Betroffenen liefern. Der letzte Abstract von Segenreich et al untersucht familiäre Muster in Bezug auf ADHS und Komorbiditäten. Interessant ist, dass der genetische Einfluss der Mutter stärker ist als der des Vaters.
Autismus und ADHS: zwei Störungen mit signifikanter Symptomüberschneidung
Sam Goldstein
pp 11-13
Verschiedene Peer-Review-Studien in den letzten zehn Jahren haben gezeigt, dass bei Kindern mit Autismus, Autismus-Spektrum-Störung (ASS), Asperger-Syndrom und atypischem Autismus nach Definition der vierten und fünften Ausgabe des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders auch ADHS-Symptome weiter verbreitet sind. Frühere Untersuchungen durch unsere Forschungsgruppe und andere ergaben eine signifikante Symptomüberschneidung zwischen ASS und ADHS.
Medikamentöse Behandlung von ADHS bei Erwachsenen
James Kustow
pp 14-18
Unter ADHS versteht man ein anhaltendes Muster aus Unaufmerksamkeit und/oder Hyperaktivität, das zu Beeinträchtigungen der Funktionsfähigkeit und Entwicklung führt. Die Störung beginnt in der Kindheit, besteht in bis zu 65% der Fälle jedoch bis ins Erwachsenenalter fort. Bevölkerungserhebungen weisen darauf hin, dass in den meisten Kulturen rund 5% der Kinder und 2,5% der Erwachsenen von ADHS betroffen sind. Trotz des Vorwurfs, die Störung werde überdiagnostiziert, schätzt die US-Erhebung National Comorbidity Survey Replication, dass bei 75% der Betroffenen die ADHS nie diagnostiziert wird und dass 90% der Fälle unbehandelt bleiben.
ADHS – ein erwachsener Patient berichtet
Gary Sendall
pp 19-19
Im Jahr 2000 wurde bei mir, damals 32 Jahre alt, ADHS mit komorbider Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Auf ärztliche Empfehlung bekam ich Methylphenidat; ich begann mit einer Anfangsdosis von 10 mg dreimal täglich.

ADHD in der Praxis wurde zuvor von 2014 bis 2016 von Shire unterstützt.

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